Der Geist des Druiden





Aus einem Nebeltraum erwachend sah ich die Gefärten am verlöschenden Feuer liegen. Lady Armarcia, Naatz und Engelchen waren nicht da. Ob sie wohl nach Holz suchten? Als ich aufstand erwachte auch Gandalf und half mir das Feuer zu schüren. PP räkelte sich faul auf seiner Decke. Bald kam auch Naatz ans Feuer geschlendert und begrüßte die Anwesenden. Bald bemerkte Naatz, daß Boo nicht in seinem Beutelchen war. Eine aufregende Suche begann. Zuerst dachte Naatz, daß Boo sich vielleicht über die Apfelvorräte von PP hermacht...dem dies natürlich gar nicht recht war...er aber beruhigend feststellte, daß kein Apfel fehlte. "Ob da eine Hamsterdame ihre Finger im Spiel hat?" grübelte Naatz, worauf ich mir bei der Vorstellung von Hamsterkinderchen vor lachen den Bauch halten mußte. Gandalf meinte beruhigend, daß Boo vielleicht Engelchen suchen gegangen war. Ihm machte etwas ganz anderes große Sorgen. Er hatte eine Botschaft im Traume erhalten von Rass´Xar dem Dunkelelfen, die von einem Ritter namens Kane überbracht wurde. Sie besagte, daß Rass für immer unsichtbar bleiben würde und er, Kane uns weiterhelfen werde. Nur wann würde dies geschehen? Zu lange schon verweilten sie an diesem Ort. Ob er, Gandalf die Gruppe weiterführen sollte. Gandalf grübelte.

Während die Suche nach Boo fortgesetzt wurde tauchte Veronika aus dem anliegenden Wald auf. Aber auch sie hatte den kleinen Hamster nicht gesehen. Aber oh Schreck sie erinnerte sich an ein Krabbeln an ihrem Bein, das sie auf eine Maus deuten ließ und wohl sehr heftig zugeschlagen hatte. Also liefen alle an den Ort, wo sich das zugetragen hatte unten am Fluß, nur Gandalf blieb am Feuer. Lange suchten wir und riefen nach Boo. Nichts! Doch plötzlich...auf das Pfeifen von PP eine leise Antwort aus der Richtung des Lagerfeuers. Alle stürmten zum Feuer zurück. Beobachtend vom Auge in der Finsternis fanden wir Boo über den Äpfeln von PP, der selbstverständlich sofort erboste. Das Auge hatte den Hamster zum Feuer geleitet, da sich der Kleine verlaufen hatte. Auch Naatz schimpfte mit seinem Boo, war aber dem Auge sehr dankbar, welches darauf in der Dunkelheit verschwand. Naatz tollte noch eine Weile mit seinem Hamster herum und PP bewarf, frech wie immer, die Vroni mit Äpfeln. Nur Gandalf blieb ruhig und steckte sich nachdenklich seine Pfeife an: "Wir sollten wirklich weiterziehen Richtung Meer, die anderen werden uns sicherlich finden." Langsam erhob er sich. Er war sich nicht sicher, ob er der richtige Führer in diesen Landen war, doch schien es ihm sicherer weiterzugehen. Naatz meinte, wir sollten eine Botschaft am Feuer hinterlassen und das taten wir auch.

So liefen wir eine ganze Weile auf steinigem Boden und Naatz pfiff ein Wannderlied. Veronika schimpfte beim Laufen auf PP, der ihr immer in die Hacken trat. Viele Stunden waren wir unterwegs auf unbekannten Wegen, durch düstere Wälder, als Gandalf plötzlich stehen blieb und lauschte. "Psst!" Auf die Frage, was Gandalf höre meinte er: "Ich höre Krähen...sehr alte Krähen, sie sagen mir etwas... was... das kann ich noch nicht sagen, es ist noch zu schwach." So liefen wir weiter hinter Gandalf her, der in nördliche Richtung ging. Veronika und Naatz liefen nebeneinander und PP drängelte sich immer weiter zu Engelchen heran. Bewundernd musterte Veronika beim Laufen den Naatz, seine Stärke imponierte ihr. Plötzlich rief PP: "Schaut...dort...ein Schloß!" Alle sahen wir jetzt dieses verfallene Schloß vor uns liegen umgeben mit einem schon recht marodem Zaun. Vorsichtig gingen wir am Zaun entlang und Gandalf versuchte die Magie zu deuten, die über diesen Gefilden lag. Engelchen ließ sich ängstlich immer weiter nach hinten fallen, worauf PP natürlich frozzelte: "Haste Angst, Vroni?" "Ph...ich paß nur auf, daß uns keiner nachkommt."PP konnte sich ein schelmisches Lachen nicht verkneifen. Am Tor angelangt fanden wir ein eisernes Schloß. Gandalf versuchte es zu öffnen und es gelang.

Wir betraten vorsichtig das verwilderte Anwesen. PP wich Gandalf nicht von der Seite, der allen voran auf einen freien Platz hinter dem Schloß zusteuerte. Beim Anblick eines Steinkreises spürte ich eine seltsam böse Macht, die auch Gandalf spürte. Naatz blickte sich besorgt um. Plötzlich ein Geräusch...ein Surren auf eisernen Klingen. "Ob das Rass ist mit den Schwertern?" fragend schaute Veronika zu mir. Ich schüttelte mit dem Kopf: "...aber nicht der Rass, den ich kenne...ich denke, es ist eine viel ältere Macht." Gandalf war sich nicht sicher, ob sie weitergehen sollten und so sagte er zu Naatz: "Schick doch mal den Kampfboo aus zur Erkundung!" Naatz tat, was ihm geheißen und setzte den Hamster auf den Boden; "Lauf Boo, Lauf!" Schnell sah man Boo hinter einer Ecke verschwinden. Nur Sekunden vergingen bis der Hamster in einem Affenzahn wieder angesprintet kam. Naatz nahm den zitternden Kerl auf den Arm. "Nichts wie weg hier!" schrie Gandalf, doch im gleichen Moment versperrte ihnen eine Gestalt mit blutunterlaufenen Augen den Rückweg. Es war der Druide Jarys, den wir glaubten durch Lady Lucy in der weißen Stadt vernichtet zu haben. Oder war es sein Geist? Es blieb jedoch nur der Kampf, denn der Ausgang war versperrt. Gandalf und Naatz zückten die Schwerter während PP und Veronika sich gegenseitig hintereinander zu verstecken versuchten. Auch ich zog mein Waldelbenschwert, das mir der Dunkelelf zurückgegeben hatte, aus der Scheide. Ein dumpfes Drönen lag in der Luft. Naatz stürzte sich mit Kampfgeschrei auf die Gestalt des Druiden. Kurz bevor sein Schwert den Druiden erreichte, um ihn in zwei Stücke zu teilen, wurde Naatz von einer ihm unbekanntern Kraft meterweit nach hinten geschleudert.Regungslos blieb er liegen. Gandalf erkannte sehr schnell, daß hier nichts mit Schwertern auszurichten war:
"...e nurdraza dhao amagra duridya feygra valbharion!!!!" Magische Worte wie Schwerter erfüllten die Luft. Feurige Augen blitzten zwischen Gandalf und dem Druiden.Veronika klammerte sich ängstlich an PP, beide hinter einer Hecke versteckt. Die Worte Gandalfs hielten die Gestalt wie in einem Bann. Langsam rappelte sich Naatz hoch. PP und ich rannten zu ihm und halfen ihm auf. Naatz fühlte sich wie auf Rosen mit spitzen Stacheln gebettet.
"A´dao magin zerza´ jah taub´ kharza!" Gandalf, die Arme dem Druiden engegenstreckend, sich zu uns umdrehte: "Lauft so schnell ihr könnt!!" Naatz, immer noch wirres Zeug redend, wurde von mir und PP an den Ausgang gezerrt und auch Veronika nahm die Beine unter den Arm und rannte und rannte. Die heiligen Worte des Höchsten erschallten schmetternd aus Gandalfs Brust:
"Vuire glode dra nuya fir swant rondara!!!!"
Feuer entzündete sich und ein Schwall ewigen Eises wurde hin und hergeschleudert. Alles zischte und Feuer und Eis verschmolzen in sich. Eine riesige Dampfwolke umhüllte den Druiden und tobte durch die Landschaft. Eine Finsternis legte sich über die Nebel und der Dampf verschwand im All. Geschwächt kam Gandalf bei uns an und warf sich auf den Boden: "Runter! Duckt euch!" schrie er. Ein Schweif eisiger Kälte zog über unsere Köpfe und verschwand im Niemandsland. Uns fröstelte, vor allem aber Naatz, der imer noch unter Wahnvorstellunen litt und plötzlich aufsprang: "Auf ihn! Macht ihn fer...tig!!!....Wo...wie?...hää?" Naatz begriff immer noch nichts wirklich. Auch als Engelchen Veronika ihn fragend begutachtete lachte er immer noch im Wahn: "...ein Engel...zu albern...als ob es sowas gibt...zu komisch...auch wenn es ein hübscher Engel ist...hahaha." Naatz wollte aufstehen, aber irgendein Schmerz hielt ihn zurück. Langsam kam aber seine Klarheit zurück und er löcherte uns mit Fragen. Erst einmal sagten wir ihm, daß es ein Traum gewesen sei, denn Gandalf meinte, die Magie würde noch in ihm sein. Gandalf grämte sich, die Gemeinschaft in Gefahr gebracht zu haben und grübelte, warum er die Krähen falsch verstanden haben mußte. Aber vielleicht war das ja ein teuflisches Spiel des Druiden gewesen. Hier konnten wir jedenfalls nicht bleiben und so brachen wir auf in Richtung Meer.


zurück zur Auswahl
weiter