Abschied und Wiedersehen


Lange blieben wir im Auenland und genossen die Ruhe, doch einer nach dem anderen verabschiedete sich, um in die Welten hinauszugehen, auf der Suche nach neuen Abenteuern. So brach auch ich auf, um meinen verletzten Vater Valbharion zu suchen, in meine, von den Dunkelelfen überfallenen Heimat, Lindya. Mehrere Wochen waren ich und Aragorn unterwegs, bis wir ungefähr eine Meile vor einem Waldrand standen. Ein starkes Gefühl von Heimat regte sich in mir. Endlich waren wir angekommen. Aragorn verabschiedete sich nun auch: "Nun, werte Lady Michelle...jetzt habe ich euch nach Hause gebracht...von hier aus müßtet ihr es alleine finden." Ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen: "Grüßt euren Ziehvater von mir, ...ihr wißt, ich kann nicht länger bleiben..." Nach meinen Worten des Dankes verneigte er sich: "Es war mir eine Ehre, mein Weg führte mich ja in diese Gegend...aber ihr wißt ja, wie ungerne die Elfen Menschen in ihrem Wald haben."
Ich bedankte mich:
"So gehet denn Euren Weg, Aragorn - ich werde meinem Vater von Euch berichten. "
" Nun denn... wir werden uns ja hoffe ich alle demnächst wieder bei Pippin treffen."

Er schwang sich auf sein Pferd, dreht sich um und winkte. Etwas zögernd rief ich ihm zu: "Es wäre zu hoffen, doch wird es wohl bis dahin Winter werden." Aragorn lachte: "Kälte schreckt uns nicht..." Er wendete sein Pferd und gallopierte in den Sonnenuntergang. Ich
stand allein auf der Ebene, Aragorn verschwand hinter dem nächsten Hügel. Mühsam lief ich auf den Wald von Lindya zu und nach einer halben Stunde war ich da...nur zeigte sich keiner meiner Bekannten am Waldrand. Doch was begrüßte mich hier? - ein Fuchs. Ich streichelte den Fuchs kurz. Ich bemerkte eine fast unnatürliche Stille im Wald. Die Gedanken kreisten um meinen Vater, als ich eine Bewegung etwa 50 Meter innerhalb des Waldes bemerkte - ein Huschen. Ich hielt im Laufen inne, und zog den Fuchs an meine Seite. "Psst! Eine winzige grüne Gestalt, ein Meter an Höhe, sprang in den nächsten Busch. Mir wurde mit einem Mal klar, das war ein Goblin. ´In diesem Wald?´ wunderte ich mich, ´wie kommt ein Goblin ins Waldelbenreich?´ Mir wurde bewußt, hier stimmte was nicht. Ein Knurren wurde aus dem Busch laut. Ich hörte das charakteristische Zischen, wenn eine Klinge aus der Lederscheide fährt. Mühsam konnte ich den Fuchs zurückhalten, der auf das Zischen losstürmen wollte. Der Busch raschelte, kleine glühenden Knopfaugen schienen auf mich loszuspringen. Schnell zog ich mein Schwert...die silberne Klinge blitzte. Eine mir bekannte Stimme rief: "Shatala.... RUNTER!!" sofort duckte ich mich. Ein Sirren ... - der Goblin kreischte auf. Ein Pfeil traf den Goblin in die Kehle, und er blieb zuckend liegen.

Ich schaute mich um und rief: "Seid ihr es Lucy?" Eine Hand erschien neben meinem Gesicht und wollte mir aufhelfen. Die bekannte Stimme sprach: "Nein..., "man hörte das Lächeln, "...ich bin es Tarabas." Verwundert rief ich aus: "Tarabas?"Als ich aufschaute, sah ich das etwas erwachsenere Gesicht von einem alten Spielkameraden. "Wie kommt Ihr hierher Tarabas, mein Freund?" Tarabas stotterte: "Nun... es...OH.. bei der Königin!!...habt ihr schon davon gehört?...euer Vater..er ist... " Erschrocken rief ich aus: "Nein Tarabas - Was ist mit ihm?!!!!" Ängstlich sah ich zu Tarabas. "Er ist verwundet worden...wußtet ihr das nicht?" Ich nickte: "Doch von einem Dunkelelfen erfuhr ich es, d
och wurde er gerettet?" Traurig und panikerfüllt schaute mich Tarabas an. "Ein Dunkelelf?....wie das, habt ihr dieses Schwein getötet?" "Oh...nein..er hat sich von seinem Volk und dessen Taten distanziert und mir geholfen, aber Tarabas...was ist mit meinem Vater?" Leicht verwirrt schaute mich Tarabas an: "Nunja... es ist nicht so schlimm, er wurde tatsächlich gerettet..." Erleichtert atmete ich auf. Tarabas fuhr fort: "Aber eure Großmutter hat ihn weggeschickt, zur eigenen Sicherheit...nach Kalem'tur..." Ich horchte auf: "Oh...was eine Freude, Sayana ist am Leben?!!!" Tarabas stammelte: "Oh meine Manieren. Kommt doch mit... sie freut sich bestimmt euch zu sehen. Außerdem tut es mir leid, das ihr von so einer Kreatur empfangen wurdet... " "Ich danke Euch Tarabas, aber sagt, wie kommt dieser Goblin, vor dem ihr mich schütztet nach Lindya?" Tarabas erzählte: "Seit die Drow hier waren, wimmelt es von diesen Viechern...sie kamen aus dem Tunnel gelaufen...es waren so viele. Aber genug der Worte... erstmal zur Heimstatt." Tarabas nahm meinen Arm und ich meinen Fuchs. Wir liefen zügig gen Mitte des Waldes. Auf dem langen Weg fielen mir die starken Verwüstungen auf. Nach gut einer Stunde kamen wir an eine Flußbiegung und erklommen eine der Transportgondeln. Ich sah einige Elfen, meist sehr erschöpft. Tarabas flüsterte: "Wenn wir ankommen erschreckt nicht... es sieht sehr wüst aus in Lindya." Mit diesen vielsagenden Worten verfiehl er wieder dem Schweigen. Ich fragte ihn, wie viele Elfen den Sturm der Dunkelelfen überlebt hatten. Er blickte auf...: "Von den jungen nicht viele...den älteren hat ihre Erfahrung das Leben gerettet. Die Drow waren sehr gut organisiert."

Als wir ankamen
, sah ich das wahre Ausmaß der Verwüstungen. Nur ein einziges Haus schien den Ansturm relativ unbeschadet überstanden zu haben... es war das Haus, in dem ich großgeworden war. Jetzt diente es als Krankenstation für die verletzten Elfen. Mitten in dem Getümmel erblickte ich Sayana, meine Großmutter...wenn man das so sagen kann, denn Biundya (ihre Tochter) war ja eigentlich nicht meine richtige Mutter, so wie auch Valbharion nur mein Ziehvater ist. Doch alle, die mich großgezogen hatten, waren mir wie eine wahre Familie ans Herz gewachsen. Als mich Sayana erblickte schossen ihr die Tränen aus den Augen. Tarabas zog sich diskret zurück und die Freudentränen liefen auch mir über die Wangen, als Sayana mich umarmte. Nur einige Tage blieb ich in Lindya, nur solange, bis man ein Schiff fertiggestellt hatte, um über die östlichen Meere den Kontinent Margeh zu erreichen - dorthin, wo meine Großmutter meinen Vater gesandt hatte, nach Kalem´tur, dem Efenreich an der Westküste des Kontinents.

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