Eine Liebeserklärung...?


Die Situation spitzte sich immer weiter zu als Engelchen meinte: "Aber Onkel Johannes hat nicht gesagt, daß ich das nicht machen darf. "Darfst du ja Engelchen...wenn du größer bist." "Aber ich will auch...du hast gesagt, daß es schön ist, Lady." nörgelte Engelchen, "erzähl mir davon, Lady,...wenn ich schon nicht darf..." "Ja, Engelchen, schön, das ist es...wenn du verliebt bist...aber sonst nicht...darauf mußt du eben warten." "Aber ich bin doch verliebt", schmollte Engelchen. Und auf meine Frage, in wen, schwärmte sie in ihrer kindlichen Offenheit: "...in Naatz, soo." Gandalf entfuhr ein erstauntes: "Oy!" und Naatz, wieder ins Schwitzen kommend, stotterte: "Das ... ist aber nicht so einfach... das sollte man nicht so einfach sagen." Auch ich überrascht, versuchte die Sache realistisch anzugehen: "...ist schon ein lieber, der Naatz, doch ist er bestimmt zu alt? für dich?" Ihren stolzen Blick aufsetzend, wiederholte Engelchen des Onkels Worte: "Für Liebe ist man nicht zu alt oder zu jung, sagt Johannes. Die Liebe hört nimmer auf..." Träumend schaute ich in die Flammen und ich konnte nur Naatz´s Worten zustimmen: "Dein Onkel ist ein kluger Mensch!" Doch Engelchen ließ nicht locker: "Bist du auch verliebt, Naatz?" Damit brachte es ihn wieder aus der Fassung: "Ich?...nein, zur Zeit nicht..." Wieder kindlich schmollend murmelte Engelchen: "Warum nicht? Ich bin doch auch verliebt und duuu nicht?" Sich suchend umblickend, fast schon in Panik: "Naja, weil sich sowas erst entwickeln muß....So helft mir doch einer! Zwickmühle!" Schmunzelnd den armen Naatz bedauernd, wandte ich mich zu Engelchen: "Doch er ist verliebt, der Naatz, in unsere Geschichten." Verwundert schaute sie zu Naatz: "In eine Geschichte?...nicht in mich? Aber warum guckst du denn so komisch? ...so gestreßt..." Jetzt half Gandalf dem Naatz aus der Patsche: "...eher amüsiert, Engelchen." Naatz nickte Gandalf dankbar zu und überlegte, ob dies eine gute Ausrede ist. Um die Situation zu entspannen, fragte ich Naatz, ob es nicht an der Zeit sei, dem Kleinen Boo die Ohren wieder freizumachen, doch er meinte, er würde so friedlich schlafen, daß er ihn jetzt nicht aufwecken wolle. Nun sprang Engelchen auf und flüsterte Naatz etwas ins Ohr. "Nix verstanden, Naatz?" "Kein bischen!" war die Antwort. Also schrie Engelchen: "Ich mag dich sehr Naatz!" Mahnend schaute ich zu Engelchen: "Ich mag ihn ja auch, doch deswegen mußt du nicht schreien, das tut eine Lady...die du ja werden willst nicht." Naatz, schon wieder verlegen zu Vroni schauend, stammelte: "Naja...ich...ich...ich denke...ich mag dich auch." Trotzig meinte Engelchen zu mir: "...aber du magst ihn nicht soo wie ich, Lady Michelle." "Oh...woher weißt du das, Engelchen?" ich schmunzelte. Naatz wurde immer unruhiger und sprang auf: "Also pfui, jetzt habt ihr einen gestandenen Rashemen - Waldläufer dazu gebracht, rot zu wrden." Engelchen gefiel dies sehr und sie hüpfte vor Freude um´s Feuer. Ich erinnerte Naatz daran, daß ich ihn auch schonmal soweit hatte, rot zu werden, als ich meine Sachen am See vergessen hatte, und ich nackt am Feuer stand (mit einer Decke natürlich) und Boo meine Schlüpfer gefressen hatte...oder... jedenfalls keiner wußte wo sie war. Auf die eifersüchtigen Blicke von Vroni versicherte Naatz eindringlich, das nichts geschehen war... jedenfalls nicht was Vroni grade dachte...sie dachte nämlich an Schweinskram. Lächelnd meinte ich zu Engelchen: "Aber es hat was, Engelchen, so nackig am Feuer... mit zwei Männern, die deine Sachen suchen gehen..." Aus den Augenwinkeln beobachtete ich spöttisch den Naatz, der schon wieder schwitzte und langsam zu Gandalf rüberrutschte, der nur schmunzelte. Engelchen spann den Faden des nackig am Lagerfeuer seins noch weiter bis es Zeit zum Schlafen war. Um Naatz seine wohlverdiente Ruhe zu gönnen, beschloß ich mich in seine Nähe zu legen, natürlich in angemessenem Abstand. Gandalf nahm Engelchen an die Seite, die sich entrüstet nach uns umsah. Sie sah dann aber ein, daß sie mir vertrauen konnte und wir schliefen fest ein.

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