Nachrichten aus dem Osten

So kamen auch Naatz und Boo langsam zu sich, die in einer Ecke nahe des Feuers geruht hatten. Wir erklärten ihnen, was in der Zwischenzeit geschehen war und daß seltsame Wesen in den Wäldern rundum gesehen wurden. Lady Lucy, immer noch nachdenklich über den Bericht von Nokreus, setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm am Rand des Waldes und grübelte. Plötzlich kam Aragorn angeritten, der sich in den Wäldern weitab umgesehen hatte. Er meinte einen Boo gesehen zu haben, der aber kein Hamster gewesen ist. Vorsichtig schaute sich Engelchen den kleinen Boo an. Aragorn erklärte, daß dieser andere Boo ein Wandler gewesen sein soll, den er auf den ersten Blick für Naatz Hamster gehalten habe. Da das Häschen immer wieder mißverstand oder es absichtlich nicht verstehen wollte, wurde Lady Lucy immer unruhiger. Engelchen versuchte Lady Lucy zu beruhigen. Plötzlich erinnerte sich Naatz an etwas: " Lady Lucy, ich hab ja noch eine Nachricht für Euch... ähhm von Tristan. Ich soll euch sagen, daß es ihm leid tut, was er getan hat und er hofft, daß ihr ihm irgendwann vergeben könnt." Lucy nickte nachdenklich und verschwand ohne sich umzublicken in den Wald um einen bestimmten Falken zu suchen. Der Streicher Aragorn, der mit Gandalf Pfeife rauchend am Lagerfeuer saß stönte leise: "Ach Gandalf." Gandalf sah ihn an und flüsterte: "Habt ihr Neuigkeiten von Elrond?" Aragorn nickte: "Ja, aber keine guten. Ich habe gehört, daß Orks gen Osten marschieren." "Dann sind wir in Richtung Westen ja sicher." meinte Gandalf grübelnd. "Sicher? Solange wir nicht wissen, was sie im Osten wollen, können wir nicht davon ausgehen sicher zu sein." "Recht habt ihr Aragorn, doch sicherer, als wenn wir gen Osten reisen würden." Aragorn nickte. Naatz meldete sich verzweifelt zu Wort: "So, was machen wir jetzt? Nordländer Richtung Auenland, Orks Richtung Osten und Geister gleich vor der Haustür! Sollten wir mit dem Aufbruch nicht warten, bis Pippin wieder hier ist?" Gandalf überlegte: " Naatz...wir können nicht länger warten... ich denke, nach einer kleinen Stärkung ziehen wir weiter."

Fragend schaute er in die Runde. Aragorn nickte: "Mit Geistern hab ich nichts am Hut. Elrond hat versprochen, das Elben gen Eriador reisen, um die Grenzen des Auenlandes zu schützen. Mich interessiert, was die Orks im Schilde führen." Ich meinte zu Aragorn, daß wir auf jeden Fall in Richtung Auenland sicherer vor den Orks wären und er gab mir recht. Engelchen, die die ganze Zeit mit dem Hasen geflüstert hatte sprach von einem schwarzen Hengst, den liebrita gesehen haben soll, letzte Nacht. Es soll ein Schatten gewesen sein, der einen Nebel von Kälte hinterlies. Nur kurz soll er zu spüren gewesen sein, doch die Kälte blieb. So sollte Engelchen mit dem Häschen fliegen und die anderen zu Fuß folgen. Doch zog es vor mit der Condesa zu reisen, die noch am Lagerfeuer erschienen war. Naatz sagte, daß Boo schon ganz fiebrig auf das neue Abenteuer war. Aragorn wollte uns bis Bree oder wenigstens eine zeitlang begleiten. Gandalf verwischte die Spuren des Feuers und ging voran.

So trabten wir auf steinigen Wegen den Berg hinauf. Aragorn und ich folgten all den anderen. Die Condesa meinte Trolle gesehen zu haben auf dem Weg hierher, doch an diesem Abend waren so viele seltsame Wesen angeblich gesichtet worden, daß Streicher nur lächelnd mit der Pfeife im Mund weiterging und meinte: "Ich hab schon des öfteren Trolle beobachtet, ihnen aus dem Weg zu gehen, wäre eine kluge Alternative." Die Condesa erzälte weiter von den Trollen, während Engelchen auf einer Eiche Rast machte und auf uns wartete. Auf meine Frage nach dem Aussehen der Trolle meinte die Condesa, sie wären groß gewesen und grau...wobei Naatz nur grüne Trolle kannte. Doch ist bei allen wohl gemeinsam, daß sie das Tageslicht meiden und abstoßend sind. Aragorn zwinkerte mit einem Auge und sagte: "Solang wir Gandalf dabei haben, kann uns nicht viel passieren." Naatz bestätigte mit einem Nicken diese Aussage. So erreichten wir den Gipfel der Berge und eine schroffe Felslandschaft bot sich unserem Auge. Mitten in jener Landschaft, in Nebel gehüllt, ragte die Burg des Dunkelherrschers aus den Felsen.

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