Aufbruch und der taubra badoc



Vorerst setzte sich Tristan wieder, da niemand aufbrechen wollte und auch das Häschen liebrita zur Freude von Engelchen am Feuer aufgetaucht war. Da Elodion das Häschen noch nicht kannte, sprang er erst mal zur Vorsicht auf den Baum, wo sonst PP immer zu sitzen pflegt. Nachdem nun endgültig geklärt war, das es an meinem Feuer keinen Hasenbraten gibt und sich Elodion beherrscht hatte, brachen wir nun endlich auf ins Auenland. Gandalf, der als alter Magier meist eine gewisse intuitive Vorahnung der sich anbahnenden Situationen besitzt, wollte mit der Mahnung zum Aufbruch einer Streiterei aus dem Weg gehen. So ging er voran und Tristan folgte ihm. Elodion flog über unsere Köpfe hinweg und bald stapften wir alle los. Wir gingen diesmal nicht in die Richtung, wo wir die Mondblume gefunden hatten, sondern in westliche Richtung, denn dort hinter den Bergen und dem Reich des Dunkelfürsten Wotan sollte das Auenland liegen. Genau kannten nur Gandalf und Aragorn den Weg, und natürlich Pippin. Doch weder Pippin noch Aragorn waren bei uns und nur Gandalf konnte uns jetzt führen.

Wir waren noch nicht lange unterwegs, die Hügel der Berge kamen gerade in Sicht, als mir fast die Luft wegblieb vor Entsetzen. Ein Schrei löste sich aus meinem Inneren und rann über meine Kehle in die Nacht. Die Fratze eines magischen Wesens sah ich an dem Berghang aufleuchten. Es war, als hätte ich den Tod gesehen. Tristan und Elodion, welche auch der Magie fähig sind, konnten es genauso spüren, wie Gandalf. Während ich nun zitternd am Fuße des Berges zusammen mit den anderen stand, gingen die drei los, mit gezogenen Schwertern. Doch bald wurde allen klar, dies ist kein Wesen, dem man mit dem Schwert begegnen kann. Elodion hüllte sich plötzlich in Feuer und Tristans Augen wurden kalt, das Licht in ihnen erstarb. Keuchend rief er Gandalf zu: "Wartet!...Spürt ihr es nicht?...Kehrt um..., kehrt um!!!!" Er rannte zu Elodion, der Gandalf nachgeflogen war und packte ihn. "Die Boten erscheinen Toten oder Todgeweihten und jener Unsichtbare ist unter uns!" Mit diesen Worten zerrte er Elodion weg und sie flohen den Berg hinab. Von weitem rief Elodion zu mir: "Ich schaue, was es ist, Lady... es ist ein taubra badoc."

Naatz der gerade bei uns eingetroffen war, fröstelte: "...der Tod...brrr...!" Gandalf schaute sich um: "Tristan, Wahr sprecht ihr, ich spüre den Unsichtbaren auch." Tristan erhob das Schwert und schaute zu Naatz: "Ich sehe ihn unter Euch, Naatz, nur ein Punkt verrät ihn." Naatz sprang mit einem Satz auf und machte rasch ein paar Schritte zur Seite: "Unter mir?" Tristan stellte sich schützend neben Naatz, obwohl sie sich noch gar nicht kannten. Elodion, der mit der Magie der Elben vertraut ist, formierte einen Energieball und feuerte ihn auf den Punkt des Todes., damit er aufgelöst werde. Denn so wie Gandalf vorher sagte, kann man dem Tod nichts anderes als Magie engegenbringen. "Gegen einen taubra kann niemand bestehen." so meinte Elodion. So schoß das Feuer der Energie auf den Punkt und im gleichen Moment sprach Tristan: " Vielleicht sollten wir weiterschreiten...der Punkt mag uns Schutz geben." Als ob die Energie der magischen Wandlungen eingetreten wäre, erschien jetzt das freundliche Auge in der Finsternis. Nach der Begrüßung schritten Tristan und Gandalf voran. Naatz und Bo sicherten das Ende ab.

Elodion flog mit gezogenem Schwert, welches schwarz leuchtete, davon. In sicherer Entfernung vom Berg entzündeten wir unser erstes Feuer auf dem Wege ins Auenland. Tristan erzählte von der Bekanntschaft zu Elodion, weil Engelchen immer noch nicht so recht überzeugt war, daß Elodion nicht böse ist. Während wir so saßen und plauderten stürmten drei Reiter heran. Es waren Lucy,Aragorn und Pippin, die alle aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig am Feuer eintrafen. Freudig war die Begrüßung und Tristan, der nun schon den ganzen Abend auf Lucy gewartet hatte, schritt auf sie zu. Er packte sie am Arm und zog sie vom Feuer weg. Gandalf rief Lucy hinterher: "Lucy...Tristan gab mir dieses Amulett." Sogleich erkannte sie es und ging mit Tristan, der mit ihr reden wollte. Inzwischen war Pippin zu aller Bedauern fortgeritten und Engelchen nahm das Häschen auf den Rücken und flog sie in ihre Heimat. Als sie wieder zurück war hatte sich auch PP am Feuer eingefunden, doch er verschwand plötzlich wieder. Aragorn erzählte, daß er in Bruchtal gewesen sei und dort auch Elrond um Unterstützung gegen die Nordländer gebeten hat. "Doch werden sie erst in zwei Tagen hier sein können. Die Elben bemühen sich, aber sie dürfen ihre Grenzen nicht unbewacht lassen." Gandalf nickte mit dem Kopf: "Das verstehe ich in diesen Zeiten Aragorn."

Während wir so grübelnd dasaßen hörten wir plötzlich ein Schreien aus dem Wald. Lucy stürzte sich zornentbrannt mit einem Messer auf Tristan und rammte es in seine Schulter. Alle stürzten zu den Kämpfenden. Egelchen zerrte an Lucy doch wurde sie von ihr weggeschleudert. Blitzschnell setzte Lucy das Messer an Tristans Kehle. Aragorn ging ruhig zu Lucy und legte ihr die Hand auf die Schulter: "LUCY?" Engelchen legte den Graustein auf Lucys Stirn. Zu aller Erleichterung steckte Lucy das Messer weg und ließ von dem um vergebung bettelnden Tristan ab. Mit einem Schlag ins Gesicht brüllte Lucy: " ...sollten sich unsere Wege noch einmal kreuzen, seid ihr des Todes!" Wild blickte sie um sich und wich zurück. Tristan, der sich aufgerappelt hatte, flüsterte leise: "Lucy, ich kam als Freund, laßt es uns beenden." Einige von uns ahnten, daß es sich bei dem Streit um den früheren Verrat Tristans handelte, durch den Lady Lucy in der weißen Stadt in Gefangenschaft geriet. Naatz und Engelchen rannten in den Wald, um Kräuter zu suchen für Tristans Verwundung. Lucy immer noch voller Haß wich immer weiter zurück in die Dunkelheit und verschwand. Ein Stern leuchtete über der Stelle, wo sie verschwunden war. Gandalf setzte sich zu Aragorn und zündete sich eine Pfeife an, während Aragorn seine Abendmahlzeit einnahm. Tristan lief zum See und wusch sich die Wunde aus, Engelchen, die die Kräuter in die Ecke geworfen hatte hinterher. Als Aragorn seine Mahlzeit beendet hatte zog er wie Gandalf seine Pfeife aus der Tasche. "Pff..."

Naatz, der sich mit Boo wieder ans Feuer setzte, meinte zu Aragorn: "Dieses Rauchen bringt Euch irgendwann noch um, wenn dies nicht vorher ein Schwerthieb oder Pfeil erledigt." Ruhig ließ er die Rauchwolken aufsteigen. Gandalf sprang plötzlich mit gezogenem Schwert auf und flüsterte: "Aragorn! Vorsicht...hinter Euch..." Langsam drehte sich Aragorn um. Ich sah sie jetzt auch...wieder eine Schlange und rannte weg. Aragorn, die Pfeife im Mund sprang beiseite und zog ebenfalls sein Schwert aus der Scheide. Vorsichtig, behutsam schlich sich Gandalf in Aragorns Nähe. Durch einen Spruch der Magie bannte er das Tier und hieb mit dem Schwert auf sie ein. Ein Stoß von Andúril gab ihr den Rest. Naatz schaute dem Treiben zu und wunderte sich über Aragorns Gelassenheit. Er meinte, es läge an dem Kraut von Aragorn. Er bat Aragorn ihm etwas davon zu geben. Boo schnupperte daran und Naatz flüsterte zu seinem kleinen Gefährten: " Wahnsinn... Dieses Zeug hier hat keinerlei beruhigende Wirkung. Aragorn muß also wirklich so gelassen sein." Lachend meinte Aragorn: "Naatz, dieses Kraut mußt du RAUCHEN!" Lächelnd fiel ich ihm ins Wort: "...nicht futtern..." Prustend spuckte Naatz das Kraut aus. Aragorn wollte ihm eine Pfeife reichen, doch Naatz lehnte dankend ab. Gandalf war in der Zwischenzeit spurlos verschwunden und auch der Streicher Aragorn verabschiedete sich. Eine dichte Wolke schob sich zwischen das Feuer und dem Funkeln des Sternes, welcher die ganze Zeit über dem Feuer geleuchtet hatte. Der Lichtstrahl erblasste und mit einem kurzen Aufglimmen zog sich der Stern, der sich Star nannte, in seine heimatliche Galaxie zurück. Tristan und Engel Veronika kamen vom See zurück und setzten sich ans Feuer. Engelchen hatte sich rührend um Tristan gekümmert und bot ihm eine Decke an. Er wickelte sich ein und trank aus seiner Wanderflasche.
Fragend schielte Naatz zu Tristan:"Was ist das eigentlich für Zeug, daß ihr euch da immer reinschüttet?" Tristan reichte Naatz schmunzelnd die Flasche: "Kostet es...bloß vergorene Kräuter und Alkohol." Um den Folgen des Getränkes aus dem Wege zu gehen, verabschiedete ich mich schnell. Wie lange die drei noch am Feuer verbrachten und was noch geschehen ist, weiß ich nicht.
Vielleicht wird es noch berichtet....



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