So berichtete
mir Lady Lucy wenige Tage später, die Ereignisse, die sie mit dem
Waldläufer Aragorn erlebte, als sie sich von unserer Gemeinschaft
getrennt hatten und in das Innere der weißen Stadt eindrangen, um
noch eine alte Rechnung zu begleichen. Viele Jahre war Lady Lucy Gefangene
in dieser Stadt gewesen und um ihren inneren Frieden wiederzuerlangen
mußte sie dem Druiden Jarys gegenübertreten, auch wenn es ihren Tod
bedeutet hätte. Doch Aragorn fürchtete den Tod nicht und gemeinsam
eilten sie geduckt durch die hellen Straßen der Stadt. "Ich wünschte,
ich könnte meine Rache vergessen und auf einer Lichtung in euren Armen
liegen!" zärtlich blickte Lady Lucy Aragorn an. "Allein
lasse ich euch nicht ziehen." Aragorn nahm sie fest in seinen
Arm. Lady Lucy konnte die Tränen nicht verbergen, die ihr wie Rinnsale
über die Wangen liefen. Beherrscht schluckte sie die letzte Träne
und lief weiter, ohne sich umzublicken, die Schatten nutzend, um unbehelligt
durch die Stadt zu kommen. An einer prächtigen Villa blieben sie stehen,
Aragorn hielt immer noch Andrúil in der Hand, welches jetzt in blauer
Farbe schimmerte. Lady Lucy flüsterte:"Jary ist ein mächtiger
Druide, viele Zauber sichern seine Fenster und die Tore werden bewacht.
Wir werden nicht unbemerkt hineingelangen können. Sagt Aragorn, was
scheint einfacher, die Wachen oder die Magie zu bezwingen?" Verunsichert
schaute Aragorn Lady Lucy an: "Andrúil ist für die Wachen, doch
ich meine, dies würde zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehen... wisset
ihr denn mit der Magie umzugehen - ich meine nicht die, mein Herz
zu verzaubern?" Leicht verschmitzt antwortete Lady Lucy: "Das
ist es ja...ich weiß nicht viel über die Magie, kenne aber sehr wohl
den Schmerz, welchen ihre Macht bringen kann." So entschieden
sie sich, die Wachen zu töten. Da es zwei waren und Lady Lucy nur
jeweils eine von den Wachen lautlos und unbemerkt töten hätte können,
schlich sich Aragorn von hinten an sie heran, während Lady Lucy an
der Frontseite des Hauses mit gespanntem Bogen auf ein Zeichen wartete.
Wild schlug ihr Herz während sie Aragorn beobachtete, um im selben
Moment ihren Pfeil abzuschießen.... Ssssit... lautlos traf der Pfeil
und stumm mit ungläubigem Blick sank der eine Wächter zu Boden. Im
selben Moment sprang Aragorn hervor und der Kopf des anderen Wächters
rollte die Treppen hinab. Eine Blutlache entstand, doch als die toten
Körper den Boden berührten, zerfielen sie plötzlich zu Sand.
Langsam
öffneten sie die Türe und traten in die prunkvolle Halle. Die Wände
glänzten golden und schwere Leuchter zierten die Decken. Die Halle
schien verlassen, doch aus einem der angrenzenden Räume drangen Stimmen
herein. Lady Lucy blickte furchtsam auf die geöffnete Tür und spuckte
verächtlich auf den marmornen Boden. "Wir müssen eine Treppe
zum Westflügel finden!" Lady Lucy zeigte auf eine schwere Holztür
an der Westwand des Hauses, war sich aber nicht sicher. Aragorn ging
durch die Halle zu der Holztür, als plötzlich aus dem geöffneten Raum
Stühleknarren und viele Schritte zu hören waren. Schnell warf Lady
Lucy ihre Unsicherheit ab und riß die Holztür auf. Mutig wollte sich
Aragorn den Stimmen entgegenstellen, doch Lady Lucy meinte, es wären
zu viele. So schloß sie die Holztür hinter ihnen und ein dunkler Raum,
schwärzer als die Nacht, umgab sie. Wo ging es jetzt weiter? Lady
Lucy tastete nach Aragorn, da sie nicht einmal ihre eigenen Hände
sehen konnte. Nur das schwache Licht Andrúils schimmerte bläulich.
"Ich kann keinen Schritt weitergehen, wenn ich nichts sehe."
Lady Lucy zog eine Streichholzschachtel hervor und entzündete ein
Holz. Als das Streichholz aufflackerte wurden unzählige Spiegel sichtbar,
welche alles verzerrt darstellten. Lady Lucy erschrak und wühlte in
ihren Taschen nach einer Fackel. Silbern entflammte sie und der Raum
schien wie vom Mond erhellt. Jeder der Spiegel zeigte Lucy und Aragorn,
doch waren die Spiegelbilder wie lebendig. Wärend sie in dem einen
Spiegel sich beide lächelnd im Wald sahen, kämpften sie auf einem
anderen miteinander. Aragorn streckte vorsichtig die Hand nach einem
der Spiegelbilder aus und die Oberfläche begann sich zu kräuseln,
je näher seine Hand kam. Verwundert fragte Aragorn: "Was ist
das für ein Zauber?" Lady Lucy erwiderte nachdenklich: "Es
werden Tore sein..." "Tore? In eine andere Welt?" Lady
Lucy überlegte: "Vielleicht
nur in einen anderen Raum. Nur welcher wird uns zum Westflügel führen...nun
in die Halle können wir nur zurück, wenn wir es mit allen Wachen gleichzeitig
aufnehmen wollen" Sie betrachtete erschaudernd einen großen Spiegel,
dessen Rand mit Rubinen besetzt war. Er zeigte, wie Aragorn grinsend
sein Schwert in ihre Brust jagt. Verstört umklammerte sie ihr Messer.
Auch Aragorn erschrak bei diesem Anblick: "Durch diesen sollten
wir nicht gehen!" Verwundert blickte er Lady Lucy an, die sich
lächelnd an die Stirn schlug: "Was macht ihr da? So kommen wir
nicht weiter..." Arragorn schüttelte unverständig den Kopf. "Ach
Aragorn, ich trage die Lösung bei mir und hätte sie beinahe vergessen,"
Lady Lucy zog einen Stein aus ihrer Tasche "ein Drache schenkte
ihn mir einmal. Er ist von einem Magier gefertigt und zeigt immer
den richtigen Weg. Ich bekam ihn, weil ich mich doch immer in den
Wäldern verlaufe." Aragorn mahnte zur Eile: "Dann los...bedenket,
daß wir nicht ewig unentdeckt bleiben werden!"
Lady Lucy legte den Stein auf den Boden...dort drehte er sich langsam
und zeigte auf einen kleinen Spiegel direkt an der Wand. Aragorn ging
auf den Spiegel zu. Der Spiegel zeigte wie Lucy lachend vor Aragorn
tanzte. "Das gefällt mir schon besser, lasset uns hindurchgehen!"
sagte Aragorn. Als sie den Spiegel berührten, verschwamm plötzlich
der Raum, die Wände schienen sich aufzulösen und sie standen in einem
purpurnen Schlafgemach. Aragorn umklammerte sein Schwert. Eine Frau
schrak aus dem Schlaf, blinzelnd sprang sie auf: "Wer seid ihr...?"
Lady Lucy spannte ungerührt ihren Bogen doch Aragorn gebot ihr Einhalt:
"Wartet Lucy, sie ist unbewaffnet!" Furchtsam flehte die
Frau um ihr Leben: "Ich bin nur eine Gefangene hier, wie ihr
einst ward...nehmt mich mit euch...errettet mich!" Flehend streckte
die Frau ihre Hand aus, während sie auf Aragorn zuging. Zögernd ließ
Lady Lucy den Bogen sinken: "Ihr könnt hier warten...wir werden
uns umsehen und euch dann mitnehmen." Während sich Lucy umwendet,
blickte die Frau Arragorn an: " Ich habe etwas, was euch sicher
helfen wird." Sie ging zu ihrem Bett und winkte Aragorn heran.
"Helfen? Wobei?" Vorsichtig ging Aragorn auf die Frau zu.
Lächelnd griff sie unter ihr Kissen und blitzschnell griff sie nach
dem immer noch mistrauisch dreinschauenden Aragorn. Sie versuchte
eine lange silberne Klaue in seine Haut zu bohren, doch Aragorn parierte
den Schlag und wich aus. Er fiel zu Boden und stieß beim Abrollen
gegen einen Schrank, der auf ihn fiel. Die Frau stürzte sich auf den
jetzt wehrlos scheinenden Aragorn und erwischte mit der Kralle seine
Hand.
Als Lady Lucy aus den Augenwinkeln die schnellen Bewegungen sah, wendete
sie sich schreiend um und nestelte an ihrem Bogen. Aragorn indess
konnte sich von dem Schrank befreien und einem erneuten Schlag ausweichen.
Ein tödlicher Pfeil landete in dem Rücken der Frau, welche jaulend
zu Boden sank. "Guter Schuß!" bewundernd zog Aragorn sein
Schwert Andúril unter dem Schrank hervor. Drei Kratzer zeichnen sich
auf seiner Hand ab: "Ich muß vorsichtiger sein." Doch kaum
war der Pfeil in die Frau eingedrungen,
sie sich in einen ledernen Drachen verwandelte.Der
Drache blickte keuchend zu Aragorn, sprang neben ihn und erhob sich
fauchend. Langsam breitete er seine schwarzen Schwingen aus. Lady
Lucy blickte wie gebannt auf das Tier und streckte wie im Trace die
Hand nach dem Untier aus. Aragorns Schwert blitzte auf und erhob sich
zu einem vernichtenden Schlag. Der Drache funkelte listig und spie
Feuer auf das Schwert. Der Griff wurde so heiß, heißer, als es die
Hölle sein kann, daß Aragorn das Schwert fallen lassen mußte. Blitzschnell
zog er sein Messer und stach es dem Drachen in die Kehle. Stumm, mit
rollenden Augen wälzte der sich auf dem Boden und dunkelrotes Blut
sickerte aus seiner Kehle. Lucy ging auf das Tier zu und beugte sich
mit zitternden Lippen und trüben Augen über die blutende Kehle. Höhnisch
schaute der Drache Aragorn mit seinen funkelnden Augen an. Lucy öffnete
die Lippen um das Blut des Drachens zu trinken. "Lucy?!!"
Erschrocken hörte Aragorn die Stimme des Drachens in seinem Kopf:
"Sie
hat sich entschieden, nun ist sie mein!" Voller Sorge nahm Aragorn
ihre Hand: "Nein, trinkt nicht von seinem Blut!" Lucy schüttelte
ihn unwillig ab, beinahe berührte sie die blutende Kehle mit dem Mund
und schloß verzückt die Augen. Der Drache lachte leise... flüsternd
ihren Namen rufend. Aragorn faßte Lucy zärtlich an der Schulter und
versuchte sie vom Drachen wegzuziehen, doch sie wehrte sich brutal.
Mit leeren Augen zog sie ihr Messer: "Und Ihr wolltet ihn töten!"
Lucy richtete sich angespannt mit dem Messer in der Hand vor Aragorn
auf. Ein wildes Grinsen entstellte ihr Gesicht, als sie sich auf ihn
stürzte. Aragorn, an den leeren Augen die Gefahr erkennend, wich dem
Schlag aus und ließ sie unsanft auf den Boden fallen. Ein enttäuschter
Schrei, ihn nicht erwischt zu haben schlug und trat sie auf Aragorn
ein. Gerade als er ihr das Messer aus der Hand riß, biß sie sich knurrend
in seinem Arm fest. Leise kicherte der Drache. Aragorn versuchte sie
abzuschütteln und Lucy wurde von Aragorns Kraft an die Wand geschleudert.
Ohne die jaulende Lucy zu beachten wendete sich Aragorn dem Drachen
zu. Er hob das abgekühlte Schwert vom Boden und holte zum letzten
Schlag aus während der Drache sich zu erheben versuchte. Aragorn schaute
dem Drachen tief in die Augen: "Du wirst kein Unheil mehr anrichten!"
Andrúils Klinge schneidet sich tief in den Hals des Drachen. Die Augen
erstarben und Lady Lucy, welche mit erhobenem Messer hinter Aragorn
stand um den Drachen zu retten, ließ klirrend die Klinge zu Boden
fallen.
Ohrenbetäubend war der Schrei, den der Drache ausstieß und Lady Lucy
hielt sich die Ohren zu. Sie wagte es nicht Aragorn anzublicken. Wie
verwandelt flüsterte sie schamvoll: "Vergebt mir, ich konnte
mich nicht gegen seinen Blick wehren. Ihr müßt mir glauben, daß ich
dagegen angekämpft habe...nicht ich war es, der nach Euch schlug.
Beihnahe wäret ihr durch meine Hand gestorben." Aragorn hob Lucys
Kopf und schaute sie sorgenvoll an: "Ist alles in Ordnung? Wie
gesagt, Drachen sind listige Wesen und ihr seid nicht die Erste, die
einem Drachenzauber erlegen war. Ihr braucht euch nicht zu sorgen,
meine Zeit ist noch nicht gekommen." Zärtlich gab Aragorn ihr
einen Kuß auf die Stirn. "Die Frage ist nur, ist es schon vorbei?
War dies Jarys?" "Nein, doch ich glaube der Drache war sein
Wächter...er kann nicht weit sein..." Lady Lucy blickte auf die
Tür. Aragorn nickte: "Dann müssen wir weiter, wenn ihr Frieden
finden wollt. Aber laßt mich erst meine Hand verarzten. Aragorn zog
etwas Kraut aus seiner Tasche und rieb sich das Kraut in die Wunde.
Es war Königskraut und auch wenn ihre Heilwirkung nicht überall bekannt
ist, ist es eine sehr starke Pflanze. Die Wunde sah aus wie ein kleiner
Insektenstich, doch ihre Ränder schimmerten grün. Bestürzt blickte
Lady Lucy Aragorn an: "Es wird Gift sein... meint ihr das Kraut
wird das Gift unschädlich machen?" Lachend sagte Aragorn: "Wenn
nicht, werde ich es merken... gehen wir weiter!" So schlich Lady
Lucy auf die Tür zu und öffnete sie zögernd. Arragorn schritt hinter
ihr durch die Tür und schaute sich um. Ein großer Raum lag dahinter,
angefüllt mit kleinen Feuern und Flaschen.
Inmitten des stickigen Nebels, welcher aus einem der Kessel stieg,
saß ein alter gebeugter Druide. Er rührte in dem Kessel und schien
sie nicht zu bemerken. Aragorn flüsterte zu Lucy: "Ist er es?
Oder wieder nur ein Lakai?" Bleich im Gesicht bejahte sie die
Frage. Plötzlich und ohne sich umzudrehen erhob der Druide seine tiefe
klare Stimme: "Die kleine Diebin Lucy...weshalb kamt ihr heute
nicht allein?" Sanft lächelnd wandte er sich um und grüßte Aragorn,
der sich im Hintergrund hielt. Lady Lucy zielte ohne ein Wort des
Grußes zu verschwenden auf den Alten, doch amüsiert machte er eine
wegwerfende Bewegung mit der Hand und der Bogen fiel Lady Lucy aus
den Händen und zerbrach. Lachend meinte der Druide zu Lucy:"Ich
dachte die Zeit unter meinen Kindern hätte euch mehr gelehrt."
Grimmig steckte Aragorn sein Schwert in die Scheide zurück. ´Mit solchen
Waffen werden wir nicht weit kommen.´ dachte er. Jarys wandte sich
jetzt an Aragorn: "Verlasst dieses Haus als freier Mann. Schon
genug Unheil habt ihr angerichtet, als ihr mein Haustier getötet habt!"
Doch Aragorn hielt den Blicken des Druiden stand: "Und es wird
nicht das letzte sein. Ich bin Aragorn, Arathorns Sohn und trage das
Schwert Andúril...!" Unwillig den Kopf schüttelnd, murmelte Jarys
flüsternde Worte und man hörte, wie sich die Türen verriegelten. "Dann
solltet ihr auf meiner Seite kämpfen! Ihr solltet ein Königreich beherrschen
und nicht mit kleinen diebischen Flittchen in die Häuser einbrechen."
Verächtlich blickte der Druide Lady Lucy an und ging langsam auf sie
zu. Drohend baute sich Arragorn seitlih des Druiden auf: "Ihr
wisset von meinem Erbe, aber ihr werdet keine Gelegenheit dazu haben,
es weiterzuerzählen. Die Zeit mich meinem Feind erkennen zu geben
ist noch nicht gekommen." Aragorns Stimme klang kraftvoll durch
den Raum. Schmunzelnd erwiderte Jarys: "Ihr werdet Euer Erbe
schon bald antreten können, denn bessere Zeiten stehen bevor...die
weiße Stadt wird siegen ...kämpft an ihrer Seite und schon hier werdet
ihr König sein." Bei seinen Worten griff er nach Lucy, welche
zu einem kraftvollen Stich ausholt. Doch Jarys fasste sie nur an der
Schulter und als die Klinge seine Haut berührte, zerbrach sie. Beihnahe
zärtlich sprach er zu Lucy: "Komm nun freiwillig kleine Lucy,
ich werde dir deinen Platz zeigen." und ohne Aragorn weiter zu
beachten hielt er Lucy mit einer Hand fest und zog sie zu der Tür
an der anderen Seite des Raumes. Aragorn beobachtete das Geschehen:
"Ein einfaches Messer kann euch nichts anhaben, aber wie sieht
es mit dem Stein des Maeldir aus?" Aragorn zog einen funkelnden
Stein aus der Tasche, der in allen Farben des Regenbogens leuchtete.
Leise sprach der Druide zu Aragorn: "Steckt ihn wieder ein...ich
werde eurer Lucy nur Gutes tun... nun endlich wird sie ein Held sein
können. Glaubt mir, sie wird es sein, welche uns von den Schatten
erettet." "Das ist nicht das Los, daß sie gewählt hat...Laßt
sie los!!" Eine unergründliche Kraft schien von Aragorns Stein
auszugehen, als er sich dem Druiden näherte. Jarys wich zurück: "Kommt
nicht näher, ihr wisst nicht was ihr tut! Die Stadt ist vor dem Bösen
geschützt - ich allein jedoch kann diese Kraft nicht aufbringen. Habt
ihr nicht gesehen, wie hell die Stadt erstrahlt? In ihr ist nur Licht!
Es ist das hellste Licht, was ihr euch denken könnt, kein Schatten
kann in ihm bestehen...es ist das Licht des Lebens selbst und dies
ist auch Lucys Schicksal, selbst wenn sie es nicht versteht. Sie kam
hierher, um in das Licht einzugehen und es zu stärken." Aragorn
jedoch, der Jarys durchschaute erwiderte: "Das Böse scheint von
innen zu kommen und der Schein des Lichts kann trügerisch sein. Ihr
sprecht wie Saruman dem Weisen nach meinem Gehör, doch täuschen könnt
ihr mich nicht."
Hastig öffnete Jarys die Türe und verschwand mit Lucy in dem angrenzenden
Raum. Arragorn rannte hinterher, doch die Tür schloß sich zu schnell.
Er untersuchte die Tür und nach einigen verzweifelten Versuchen sie
zu öffnen schlug Aragorn mit dem Stein des Maeldir dagegen. Ob dieser
Macht schwand die Tür, immer durchscheinender wurde sie und als der
Zauber gebrochen war, eilte er in den Raum, um Lady Lucy zu helfen.
Er erblickte sie, wie sie Gandalfs Amulett drohend dem Druiden Jarys
entgegenhielt. Ein grausiger Kampf schien sich in den Köpfen abzuspielen
und Lady Lucy sank kraftlos zu Boden. Dabei glitt ihr das Amulett
aus den Fingern. Mit aller Kraft und Konzentration erhob Aragorn den
Stein des Maeldir und ein strahlendes Licht verband beide Steine.
Nun vereint mit dieser Kraft und der Macht der Steine nahm Lady Lucy
das Amulett wieder an sich und schlug es Janys ins Gesicht. Auch Aragorn
berührte den Druiden mit seinem Stein und der Boden erbebte. Die Wände
schwärzten sich und unter wildem Kreischen fing der Druide Feuer.
Begleitet von seinen Flüchen rannten Aragorn und Lady Lucy hinaus...
durch den Raum in dem der Drache lag... durch den Spiegel ... die
leere Halle...ins Freie. Das ganze Haus stand in Flammen und hinter
ihnen stürzen die goldenen Mauern ein. Lady Lucy warf einen letzten
Blich auf das Feuer und dann rannten beide zur Stadtmauer ohne sich
umzublicken. Erst als sie aus der Stadt hinaus waren, blieb Lady Lucy
stehen und schnappte nach Luft. "Jetzt seid ihr frei!" Aragorn
schaute zur Stadt und sah einen leuchtenden Schimmer. "Es ist
vollbracht!" Lady Lucy lachte ungläubig, ihre Augen glänzten.
Sie fiel Aragorn überschwenglich um den Hals. "Nur durch eure
Stärke und euren Mut, mit mir zu gehen, konnte ich es schaffen."
Noch immer konnte es Lady Lucy nicht fassen. Doch Aragorn schaute
Ihr tief in die Augen: "Allein Ihr habt dem Zauber seiner Worte
widerstanden!" Aragorn legte seine Arme um Lucy und sie fing
vor Freude über die Freiheit , den Sieg und seine Nähe lautlos an
zu weinen.