Das Totenreich |
So
ritten sie durch die Zeit und gelangten an den Rand
des Totenreiches.
"Habt ihr gedacht uns überlisten zu können?" Dem Gerippe klapperten die Knochen vor Lachen. Wild hieben Lord Arcos und Lord Sariell auf ihn ein. "Ihr könnt mir nichts anhaben, ich bin schon tot...." Seine Augen leuchteten blutrot. Weiter lachend drehte es sich um, und ging den Gang entlang, ohne sich umzublicken. Wie in einem Bann stehend gingen sie hinter ihm her. Angekommen in einem dunklen Raum sahen sie noch vier solcher Gerippe an einem Tisch sitzen. Eine Tür weiter warf sie das Gerippe mit funkelnden Augen durch die Luft an die Mauern eines Kerkers. Als der Bann nachließ und sie wieder klar denken konnten, bemerkten sie, daß Puk nicht bei ihnen war. War ihm die Flucht gelungen? Etwas Hoffnung stieg in ihnen auf. Erschöpft schliefen sie ein. Furchtbare Alpträume verfolgten Lord Sariell in dieser Nacht. Auch Lady Michelle träumte entsetzliches. Trotz inneren Widerstandes lag ein Zauber auf ihr, der sie nicht erwachen ließ. Derweil erschien der Herrscher des Todes vor Satan, dem er dieses Reich zur Aufsicht vor Zeiten gegeben hatte und sprach: "Der Pakt mit dir geht dem Ende entgegen, denn einer ist dir entkommen. Der, welcher die Kraft des neuen Lebens in sich hat. Du weißt, daß dies dein Ende ist." Wütend über diese Nachricht starrte Satan den Tod an, welcher die Hand nach ihm ausstreckte. "Komm Satan, es ist Zeit für dich... Lange genug hast Du Dein Unwesen getrieben auf diesen Welten. So mögest Du die Strafen erhalten, die du ausgeteilt hast." So nahm der Tod den Satan bei der Hand und führte ihn vor Gericht. Puk, dem der Bann des Gerippes nichts anhaben konnte, wußte, daß es jetzt an ihm lag, seine Freunde zu befreien. Er versteckte sich in einem der abzweigenden Gänge und lief dann weiter in westliche Richtung, welche sich bis jetzt immer als die Richtige erwiesen hatte. So kam er in einen Gang indem ihn zwei Augen aus einem Stierbild entgegenleuchteten. Der Wächter des Stieres, in eine Rüstung gekleidet schien ihn nicht zu sehen, genauso, wie vorher das Gerippe am Eingang. So nahm er allen Mut zusammen und kletterte zu den Stieraugen. Irgend etwas mußte sich dahinter verbergen. Angelangt sah er über den Spitzen der Hörner einen Gang, der in einen Raum führte, welcher spärlich mit Kerzen beleuchtet war. Viele Dinge aus verschiedenen Epochen lagen in der einen Ecke. Puk blickte sich suchend um. Ein Buch lag aufgeschlagen auf dem Tisch. Gleich wußte er, daß dies der letzte Teil der Prophezeiungen war. Ein paar Seiten davon laß er noch, bis er sich weiter umblickte. Er suchte den Schlüssel und das Amulett welche in dem Buch erwähnt wurden. Beides war wichtig, um in die verschollenen Reiche zu gelangen. Bald fand er beides in der anderen Ecke des Raumes. Das Schwert und den Revolver, welche ihnen im weiteren Kampf gut gedient hätten, mußte er schweren Herzens zurücklassen. Beides war mehr als sein Körper an Gewicht zu tragen vermochte. Ein weiterer Gang führte ihn westwärts bis er an eine Tür gelangte, dessen Klinke aus einer seltsamen Figur bestand. Als er sie berührte öffneten sich die Lippen dieser Kreatur. "Was willst du?" metallisch ächzend klang die Stimme. Puk, der einige Seiten des Buches verschlungen hatte, wußte wie er antworten mußte. "Ring der Macht - an uns gebracht" Dies war eine geheime Tür, welche direkt in den Kerker führte.So wie er die Worte gesprochen hatte, öffnete sich das Maul der eisernen Figur und darin lag der Ring, das letzte Utensil, welches noch fehlte, um in die verschollenen Lande zu gelangen. Er nahm ihn und drückte mit dem Siegel auf die Stirn der Figur. "Riegel hier, öffne dich mir" und sogleich schob sich die Tür auf. Er trat in den Kerker und sah seine Freunde dort liegen. Die Türe schloß sich hinter ihm, doch er wußte, daß er mit dem Schlüssel die Türe öffnen konnte, den die Freunde gekommen waren. Er rüttelte sie aus ihren dunklen Träumen. Nur Lord Arcos war nicht wach zu bekommen, denn sein Alptraum war der Schlimmste von allen. Er hatte den Satan gesehen in der Blüte seiner Macht. Kein Rütteln half um ihn dem Banne des Traumes zu entreißen. Da legte Puk das Amulett der Liebe auf seines großen Freundes Herz und endlich erwachte er. die Verwendung der Dinge, die er gefunden hatte. Das Amulett der Liebe, welches er Lady Michelle gab, den Ring der Macht, den er dem Herrscher des Nebelreiches übergab und den Schlüssel zu dem Tor der Welten, den Lord Arcos erhielt. Weiter las er ihnen noch aus den Prophezeiungen vor, das was sie zur Zeit wissen mußten. Während Puk auf der Suche nach den verschollenen Dingen war und die Gefährten im Kerker träumten hatten auch die Delphine ihre letzte Aufgabe aus den Prophezeiungen erfüllt und den letzten Wächter des Reiches durch ihre schrillen Laute, welche hier noch nie gehört wurden, besiegt. Nie waren diese liebenden Geschöpfe in solch düsteren Gefilde geschwommen. Nachdem der Wächter und sein Pferd sich von Wahnsinn getrieben ins Meer gestürzt hatten, verließen die Delphine schnellstens wieder diese übelriechenden Gewässer. Auch die Gefährten beeilten sich, um diesen Ort des Grauens zu verlassen. Sie bestiegen das Boot, welches die Delphine mühsam durch die Weiten des Meeres geschleppt hatten und segelten weiter, vorbei an stinkenden Leichen, immer westwärts. |