Feuerland


 
 











Puk war wieder am erzählen, als das Meer in der Abendsonne immer roter wurde.
Der Himmel und alles rundherum war in feurige Farben getaucht. Erstaunt über das Schauspiel dieser Feuerwolken konnten beide die ganze Nacht nicht schlafen. Was hatte dies zu bedeuten, waren sie am ersten Ziel? Am Morgen endlich Land in Sicht, der Anfang der Feuerberge, sie hatten es gewußt... sie waren auf dem richtigen Weg..... Freudig umarmten sie sich, und doch etwas Angst hatten doch beide. Stimmte die Überlieferung? Würden sie hier Hilfe bekommen....
oder würde sie etwas Anderes, nicht Vorausgesagtes erwarten?
"Was ist wenn das Schiff verbrennt in diesem Feuer, wenn wir hindurchfahren?"
Puk schaute die Lady mit großen Augen an. "Ich weiß nicht, ob wir es riskieren sollten, wo doch alles recht ungewiß ist, vor allem auch wegen der Zeit, die seit dem Ursprung der Prophezeiung und heute liegt. Möglicherweise sind dort auch Gefahren und böse Mächte eingezogen, von denen die Großväter nichts wußten. ...Ach wenn wir doch die Bücher der Prophezeiung hätten, würden wir wissen, was zu tun ist."
Lady Michelle streichelte dem Kleinen über das kahle Haupt. "Laß uns mit den Beibooten weiterfahren, Du eins und ich eins, wenn nur eines bleibt, können wir vielleicht irgendwie hierher zurückkehren." Sie segelten also nicht weiter und warfen den Anker.
"Ich fahre voran!" Mutig setzte Puk sich in das kleinere Boot und fuhr los den Wolken aus Feuer entgegen. Lieb lächelnd und ihm zum Abschied noch mal winkend besteigt sie das etwas größere Boot und fährt ihm hinterher. Doch der Wind treibt sie etwas weiter ab und sie sieht die flammenden Wellen an sich vorbeirauschen. Das Schiffchen von Puk verliert sie aus den Augen. Sie sieht sich um, aber die Feuer des Wassers tun dem Boot keinen Schaden. Deswegen hofft sie, daß es ihm ebenso erginge. Plötzlich ist sogar die Luft voller züngelnder Flammen. Ja, sie hat Angst, doch bezwingt sie ihre Angst und rudert weiter.
Bald darauf sieht sie das Feuerland. Vor Schreck erstarrt hält sie inne. ....




Der Herrscher des Reiches steht vor ihr mit glühenden Augen. Seine Stimme dröhnt:
"Was wollt Ihr hier in meinem Reiche?" Lady Michelle nimmt ihren ganzen Mut zusammen .
"Ich bin auf der Suche nach den verschwundenen Reichen und den Büchern der Prophezeiungen.
Es heißt darin, Ihr, Mylord könnet dabei helfen." Fragend und zitternd schaut sie ihn an.
"Ihr seid in mein Reich eingedrungen! Wieso sollte ich Euch glauben? Also gebet mir einen Vertrauensbeweis!" Seine Stimme klang schon etwas milder. Wo er so sprach wühlte es in ihr, sollte sie den Freund erwähnen, der möglicherweise schon woanders gelandet war in diesem Reich. Vielleicht kannte dieser Herrscher ja jenen Teil der Prophezeiungen, der von dem Gnom handelte. Wie sollte sie ihm einen Beweis erbringen, daß sie ehrlichen Herzens war?
So sprach sie mit zitternder Stimme: "Ich habe meinen Freund den Gnom vorausgesandt,
weil wir dachten wenigstens eines der Boote würde nicht im Feuer verbrennen, bitte laßt ihn ziehen und behaltet mich statt dessen gefangen, wenn es so Euer Wunsch sei."
"Ihr seid mutig mein Kind" sprach die Stimme, jetzt eher väterlich. "Folgt mir nach, um Euren Freund kümmert sich schon meine Gemahlin, Ardenia, die Herrscherin des Feuerreiches."

Er nahm sacht das Boot und geleitete Lady Michelle zu den inneren Gefilden, wo sie dann auch Puks Boot stehen sah. Freudig kam er ihr entgegengelaufen und sprudelte über vor lauter Worte. Fast dachte sie, er wäre verzaubert worden, doch er war nur freudig erregt, daß sie die Hilfe bekommen sollten, die sie hier erwartet hatten, so wie es in den Prophezeiungen stand.
Die Herrin des Reiches war wunderschön, Puk mochte sich eines früheren Lebens erinnert haben,
als er sagte: "Lady Michelle, ihr wißt das meine geheime Sehnsucht in einer Frau liegt,
die Lady Ardenia so ähnlich ist..... und...." ... eine Weile überlegt er:
"Sie kennt die Prophezeiung...."







Er war im Süden angelandet und einige Stunden auf Hügeln und Bergen vorangeklettert , dann auf rotem Sand an der Küste entlang gewandert bis er an die Feuerburg kam. Dort traf er Lady Ardenia, nicht zufällig natürlich. Sie wußte, wer er war.
Deswegen hieß sie ihn willkommen und er erzählte ihr all unsere Sorge. Er war ja so glücklich. Sie zeigte ihm von der Terrasse aus ihr Reich. "Ja, früher vor vielen Zeiten bestand der ganze Planet nur aus Feuer, doch haben wir dem Wasser Schutz angeboten und dem Winde seine Freiheit. Den Elfen boten wir ihr Reich, sowie den Menschen und den Tieren. Doch alles zerstörte der eine Engel des Bösen indem er die Geschöpfe der Erde seinem Willen beugte.
So verschwanden die Welten, die wir gemeinsam erschufen. Die Elfen waren zu feinfühlig, um sich gegen das Böse zu wehren, nur die Menschen und die Gnome hätten irgend etwas tun können."
Nachdem die Gastgeber den beiden ein reichliches Mahl am schwimmenden Feuer serviert hatten,
wurden noch lange Gespräche geführt über das weitere Unternehmen. Doch schon am nächsten Morgen wollten sie aufbrechen. Die Zeit drängte. Lady Ardenia verabschiedete sich am nächsten Tag von den Gästen, ganz zum Leid von Puk, der schöne Frauen immer schon mochte....
Lord Arcos küsste zärtlich seine Gemahlin und stach mit ihnen in See.

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