Im Zug... von Noi............................................
Er stieg in den Zug. Mit seinem Rucksack. Seinem Ziel. Die Zuggeräusche entsprechen seinem Musikgeschmack. Seine Freundin verläßt ihn. Er kennt andere. Sicher nicht die letzte, die er verliert. Für immer ? Das ist sein Problem. Für immer geht nicht. Um ihn herum, neue Anwärter für seine seelische langanhaltene Selbstbefriedigung. Er sorgt um sich. Andere sorgen sich um ihn. Spontan und spießig. Kein Mittelweg. So lebt er. Dem Durchschnitt begegnet er jeden Tag. Er hat Angst bald selbst zu dieser Sorte zu gehören. Langsam wird er müde. Er braucht Abwechslung. Der Zug wird schneller. Das Schreiben wird schwieriger. Er kann nicht sehen was draußen ist. Die Zeit vergeht so schneller, denkt er sich. Licht reflektiert diesen Ort an alle Seiten. Sein Selbstvertrauen im Geiste gegenüber Frauen so stark, im Realen so schwach. Aber Beziehungen zu Frauen im gedanklichen Reich sind auch schön und vielleicht der Realität gar nicht so fern, meint er, noch müder werdend. Sein obligatorisch gewollter Enthusiasmus läßt nach. Gerade fuhr ein Zug vorbei. Grün-Weiße Streifen am Außenfenster. „Geh noch nicht“ hört er, von der Frau links zu ihm. Dieser emotionale Ausbruch täte ihm gefallen. Aber es gab ihn nicht. Benommen lehnt er sich zurück und vernimmt seine Umgebung, die sich zunehmend leert. An Orten, die für ihn nicht interessant sind. Obwohl das oberflächlich ist. Einfach nur zu dicht an seinem Heimatort. Schon wieder empfindet er Liebe für eine fremde Frau. Ist es ihre Ablehnung. Ist es ihr Dasein ? Fragen wird er nichts. Nein. Gedanken haben Vorrang. Enttäuschungen sind schon genügend reserviert. Er sieht nach wann der Anschlußzug kommt. „Kannst du mal bitte auf meine Sachen aufpassen ?“ wollte er fragen. Eine Frage für die er sehr viel Kraft benötigt hätte. Er wollte noch fragen wohin sie fährt. Damit sie nicht aussteigt und seine Sachen alleine zurückbleiben würden. Die Sachen mitzunehmen aufs Klosett und dann zurückzukommen käme gleich, ihr zu sagen: Ich traue dir nicht. Eine andere Frau setzte sich noch mit ins Raucherabteil, um dessen Zweck zu nutzen. Bis sie weg ist, wollte er warten. Als sie aufgeraucht hatte, bemerkte er eine Frau, die einen Meter von ihm entfernt, in ein Klosett ging, das ihm vorher nicht aufgefallen war. Welch eine Pein. Welch eine Ironie. Eine Bestätigung für sein Denken, seinen Weg, seinen Verfall. Schon wieder.





















zurück