Der Kleine Lichtrebell
Autor unbekannt




Vor langer und doch nicht allzu langer Zeit .... ward irgendwann und irgendwo ein kleiner Junge geboren. Ein fröhlich lichtes Kind, dem die Welt, die es zu erkunden galt, zu Füssen lag. Es war voll Liebe und Glückseligkeit, aufgeweckt und neugierig. Und jeder der es sah, dem wurde warm ums Herz. Doch die Eltern würde es nie kennenlernen , das Heim, in welches es gesteckt wurde, bald verlassen müssen. Und so kam es, dass es neue Eltern fand, ein neues Heim und ein Schwesterlein, welches schwer krank war. Doch wie das bei kleinen Kindern so ist, sie stritten sich und liebten sich, ein jedes auf seine Art. Doch schon bald trübten finstre Schatten den Schein und aus dem einst so fröhlich lichtem Kinde wurde ein trauriges. Die Liebe schenkte man dem kranken Kinde, und was man dem Jungen nahm, das schenkte man diesem. Doch er fand es gut so, wie es war. Und nur des Nachts da kamen die Tränen und die stummen Schreie wollten nicht enden. Der Schmerz ward groß und größer und wenn er nicht mehr ertragbar schien, dann kamen die Engel und trugen ihn auf ihren güldenen Schwingen davon. Und wenn es tags wurde, schickten sie ihn zurück in die Finsternis, auf dass er lernen würde, wie ein jeder von uns zu lernen hat auf dieser Welt. Und die Eltern sie zürnten ihm immer mehr und bremsten Fröhlichkeit und Tatendrang, denn ein jeder hatte zu gehorchen und sich zu unterwerfen, denn es sei Gottes Wille. Die Zeit sie verflog und jeden Tag da sehnte der Junge den Abend herbei, auf dass ihn die Englein holten und ihn des schmerzenden Körpers entführten. Und immer, wenn er erwachte, wusste er, er war nie allein. Und die Tränen versiegten, er würde sie erst Jahre später weinen können und der Schmerz verschwand , um sehr viel später erst zurückzukehren. Doch die Leute, die das Kind sahen, die erfreuten sich seines Lächelns - doch erkannten sie die Tränen darin nicht. Und die es hörten, die schwiegen und die es sahen, die schauten weg. Doch wohin es auch kam, er brachte Freude und Licht - nur seinen Eltern schien er als Strafe Gottes und sie nannten ihn böse und voll finsterer Schatten - wo andere ihn lobten, da tadelten sie und die warmherzigen Worte der Freude waren rar gesät, auf dass andere sie ernteten. Und in ihm war Licht, doch er hatte es noch nicht ergriffen.




Die Jahre vergingen und der kleine Junge wurde größer und dennoch blieb er der kleine Junge, der voll lichten Frohsinns war, in seinem Herzen, nur hatte er auch ihn vergessen. Und sein Blick ward gesenkter, der Sinn trauriger und den Fluch des Vaters im Kopf verließ er das Elternhaus als die Zeit gekommen war. Und er irrte auf Wegen, die nicht seine waren und dennoch die Richtung nicht aus den Augen verlierend. Doch der Weg durch das Tal der Tränen war der Weg der Erkenntnis und als die Zeit reif war, erschienen ihm lichte Botschafter und in der finstersten Stunde seines Lebens ward ihm sein Seelenzwilling gesandt. Er erkannte den Sinn seines Seins und weinte die Tränen der Vergangenheit. Eine jede Träne dem Regenbogen gleich wusch ihm die Seele rein. Der Schmerz der vergangenen Jahre, er kam und wie die Gefühle, so verabschiedete auch er sich. Und die Gedanken, die dunklen, begrüßte er als Freund, auf dass sie ihn ebenfalls verlassen konnten. Er erkannte sich selbst und begriff das Zurückgebliebene. Wonach er so lange gesucht hatte, fand ihn, als er losließ. Erst im Unsinn begriff er den Sinn und er liebte seine Eltern und seine Schwester, sogar jene, die ihn verspottet und verachtet, all jene, die ihn auf dem steinigen Weg der Erkenntnis begleitet und schmerzvolle Erfahrungen hatten machen lassen . Nichts und niemand war ohne Sinn erschaffen, alle waren Kinder jener Kraft im Universum, geboren mit dem göttlichen Funken im Herzen, er so wie alle, und deswegen war er liebenswert, einfach deshalb, weil es ihn gab. Seine Liebenswürdigkeit ward nicht dadurch bestimmt, wie er aussah, wie klug oder talentiert er sein würde. Die Liebe im Universum hatte ihn erschaffen. Er erkannte den einzig wahren Weg Er würde auf dem Pfad der bedingungslosen Nächstenliebe wandeln, auch wenn er zuweilen noch neben dem Wege gehen, das Ziel aus den Augen verlieren und Dornen Kleidung und Haut zerreißen würden . Er war voll Wärme und Liebe und würde mit dem Licht rebellieren, er würde auf andere treffen, sie würden sich in die Augen blicken und Botschafter des Lichtes erkennen. Sie alle würden Lichtrebellen sein. Und in ihm war Licht und er hatte es ergriffen.....

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