weifel, Angst und Hass

Es sitzt der Pilger lachend in der Schänke,
Die Wangen, rot vom "Traubensafte", glüh´ n.
Ich frag, wenn ich an dieses Bild nun denke:
"Wie sollte je dies warme Glück vergeh´ n?"

Mit Freunden spielend froh die altbekannten Spiele,
Ein fröhlich Lied im hellen Raume schallt.
Ein jeder hat erreicht der Wand´ rung Ziele
Und findet nun den wohlverdienten Halt.

Doch plötzlich sticht gleich einer feinen Nadel
Uns ein Gedanke, der uns wanken lässt.
Man spürt ihn schnell, den ungebet´ nen Tadel
Er setzt sich hart in uns´ rer Seele fest.

Der Zweifel ist´ s, der dir den Brei versauert,
Dich nicht kosten lässt das ungetrübte Glück.
Schiebst du ihn weg, es wohl nicht lange dauert
Bis er nur stärker wieder kehrt zurück.

Eines Nebels frostig kalter Schleier,
Senkt sich nun über manches Herz.
Er lässt erstarren die lebendig´
Feier.
Was warm und weich, verwandelt sich zu Erz.

Es ist die Angst mit ihren harten Ketten,
Die diesen Ort sich nun erobert hat.
Gleich eines bösen Geistes Schatten,
Streicht freie leichte Freude matt.

Ein kleines Gut, was sicher wir uns wähnen
Erfasst ein Brand, der ungestüm und rasch zerstört.
Er füllt mein Aug´ und meine Tränen,
Seh´ ich nun auf die kalte Asch´.

Dies ist der Hass, der wo er sich erhebet,
Zerreißt das letzte Seil zur Ruh´,
Ein jedes Herz in Furcht vor ihm erbebet
Denn seine Macht vergrößert sich im Nu.

Oh, dass der Zweifel dir nur immer fremd blieb,
ohn´ Angst dein Leben frei erwache
dass der Hass doch nie dein zartes Herz zerrieb,
und sich in deiner Seel´ entfache!

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